Das Waldstädtchen Großbreitenbach liegt mitten zwischen den
zwei reizvollsten Gegenden des Thüringer Waldgebirges - dem sagenumwobenen
Rennsteig und dem wildromantischen Schwarzatal sowie zentral nahe dem Hauptkamm
des Thüringer Schiefergebirges und des Übergang's zum Thüringer
Wald. Die Bergstadt liegt am Rande des deutschlandweit einzigartigen "Thüringer
Kräutergartens". Johann Matthias Mylius (1634-1678) begründete
im Ort das Heilmittelgewerbe des Thüringer Waldes mit seinen einst
charakteristischen wandernden "Buckelapothekern".
Dabei gilt Großbreitenbach, 662 m über NN (Bahnhof), aufgrund
seiner Lage an einem Paß über das Waldgebirge (Hohe Tanne) und
an einer alten über das Gebirge führenden Handelsstraße
auch seit altersher als "Schlüssel zum Thüringer Wald". Als Sinnbild für diese festgeschriebene Stellung der Stadt
hält der "wilde Mann" im Großbreitenbacher Stadtwappen Schloß und Schlüssel in den Händen.
Der im hohen Mittelalter als Waldhufendorf durch Bergleute und Waldroder
gegründete Ort entwickelte sich ab Mitte des 14. Jahrhunderts zum
Dorf und wurde 1399 erstmalig urkundlich erwähnt. 1551 erhielt das
Dorf Breitenbach das Marktrecht und 1621 wird die Gemeinde zum Stadtflecken.
Der einst bedeutende Bergbau auf Kupfer, Silber und Schwefelkies erlosch
im wesentlichen während des 30jährigen Krieges.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts trat an dessen Stelle
das im Ort begründete, einst bedeutende Olitätengewerbe
des Thüringer Waldes (Heilmittelherstellung und -handel), welches
bis Anfang des 20.Jahrhunderts im "Thüringer Kräutergarten" betrieben
wurde.
Etwa ab dem 17. Jahrhundert prägten neben dem Fuhrmannswesen auch
Mahl- und Schneidmühlen, Muldenhauerei, ein hochentwickelter Musikinstrumentenbau
(Cembalos, Clavicorde, Klaviere, Geigen), Zinngießerei und Holzblasrohrherstellung
die Gewerbestraktur des Ortes.
1779 wurde eine Porzellanmanufaktur gegründet und 1828 eine Porzellanmalerei,
denen zahlreiche weitere Firmen der Branche folgten. Dieser Industriezweig
war bis Anfang unseres Jahrhunderts dominierend. Besonders die Porzellanmalerei
besaß einst Weltruf(!) infolge ihrer Qualitätsarbeit.
1848 wurde im Ort der "5. Thüringer Volkstag" durchgeführt- die
bedeutendste Aktion der bürgerlichdemokratischen Volksbewegung im
Raum Thüringen. Und dieses bedeutende Ereignis trug auch wesentlich
dazu bei, daß 1855 die Verleihung des Stadtrechts an den Ort erfolgte.
Ab dieser Zeit setzte sich zunehmend der Name Groß-Breitenbach für
die Stadt durch. 1868 fiel dem "Großen Brand" von Großbreitenbach
fast die gesamte mittlere Häuserreihe des Ortes, darunter auch das
Stadtschloß, die Fronfeste und das Brauhaus, zum Opfer.
1883 wurde Großbreitenbach an das Eisenbahnnetz angeschlossen,
was eine Förderung des Erwerbslebens mit sich brachte.
Ab etwa 1900 erfolgte die Schwerpunktverlagerung von der Porzellan-
zur Glasindustrie. Und etwa ab der gleichen Zeit begann man auch, den Fremdenverkehr
im Ort auszubauen.
Die industrielle Entwicklung führte in Großbreitenbach zu
einer starken Herausbildung der Arbeiterbewegung. Nach 1945 wurde neben
der traditionellen Holz- und Glasindustrie besonders die Elektrotechnik
als Industriezweig in der Stadt entwickelt.
1990 erfolgte die Grundsteinlegung für eine Produktionsstätte
der "Neuen Glaswerke Großbreitenbach GmbH" - eines hochmodernen und
leistungsfähigen Werkes der Glasbranche. Im gleichen Jahr wurde die
Städtefreundschaft mit der Stadt Pfullingen (Baden-Württemberg)
erneuert und eine Städtepartnerschaft mit der Großgemeinde Mörlenbach
(Hessen) abgeschlossen.
1993 wurde eine Verwaltungsgemeinschaft mit den Orten Altenfeld, Böhlen,
Friedersdorf, Gillersdorf und Wildenspring begründet. 1994 erfolgte
die Bestätigung Großbreitenbachs als Fremdenverkehrsort.
Der von weiten Nadelwäldern und Wiesen umgebene Erholungsort Großbreitenbach
liegt in einem Hochtal des Thüringer Schiefergebirges und ist als
kleine Fremdenverkehrs- und Industriestadt wirtschaftlicher und gesellschaftlicher
Mittelpunkt des oberen Kreisgebietes. Das manifestiert sich auch in seiner
1994 erfolgten Anerkennung als Unterzentrum im Ilm-Kreis. Aufgrund seiner
Lage erweist sich Großbreitenbach als idealer Ort zur Erschließung
der Region und hat gute Verkehrsanbindungen zu einer ganzen Reihe größerer
thüringischer Städte. Mit dem Auto ist Großbreitenbach
über die B88 Ilmenau-Rudolstadt, Abzweigung in Gehren, zu erreichen.
Außerdem gibt es Buslinien nach Ilmenau, Erfurt (Norden), Königsee
(Osten), Neuhaus, Sonneberg (Süden), Suhl (Westen).
Der Ort war Endstation der Bahnstrecke (Erfurt) Ilmenau-Großbreitenbach. Die Bahnstrecke Ilmenau-Großbreitenbach wurde Ende der 90iger Jahre stillgelegt.
Das Profil des Ortes prägen einerseits Fremdenverkehrseinrichtungen,
andererseits aber auch Gewerbeeinrichtungen und Industriebetriebe. Für
die Stadt ergibt sich somit die Aufgabe, diese so verschiedenartigen Erwerbsmöglichkeiten
zunehmend harmonischer aufeinander abzustimmen. Touristischer Anziehungspunkt
ist u.a. der für Sommer- und Wintercamping geeignete gut ausgestatte
Intercampingplatz inmitten eines Naherholungsgebietes. Weiterhin
stehen ein Ferienhotel, eine Waldpension, das Feriendorf
Bad Hundertpfund sowie Privatvermieter als Unterkunftsmöglichkeiten
zur Verfügung.
Im Naherholungsgebiet am Campingplatz befinden sich ein großes
Schwimmbad, 1 Sauna, ein Sportplatz mit Sportlerheim und 2 Gaststätten.
Um die weitere wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Stadt abzusichern,
ist an der nördlichen Peripherie des Ortes ein 20 ha großes
Gewerbegebiet ausgewiesen und erschlossen worden. Mit der Ansiedlung vorwiegend
mittelständiger Unternehmen (vor allem im produzierenden Bereich)
sollen einerseits die wirtschaftlichen Potenzen in der Stadt gestärkt,
aber andererseits auch neue Arbeitsplätze für die Einwohner der
Stadt und der umliegenden Orte geschaffen werden.
Für die kulturelle Betätigung und Freizeitgestaltung stehen mehrere
Gaststätten, ein Bürgerhaus, eine Diskothek, eine Stadtbibliothek,
ein Seniorenklub und das "Großbreitenbacher Heimatmuseum" zur Verfügung,
das schrittweise zum "Thüringer Wald-Museum" -Großbreitenbach
und Umgebung ausgebaut werden soll.
Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die vom damaligen sächsisch gothaischen Landesbaumeister, Andreas Rudolphi erbaute
St. Trinitatiskirche (die größte Holzfachwerkkirche Thüringens),
der Turm von St. Johannis,
ein thüringisches Fachwerkhaus von 1650, Einzel- und Flächennaturdenkmale
in der Ortslage.
Durch die Ortslage führen zwei Ferienstraßen
- die
"Thüringer Porzellanstraße"
und die
"Olitätenroute"
um den "Thüringer Kräutergarten". Und der Ort ist mit der nördlich
des Langen Berges gelegenen Stadt Gehren (dem Sitz der dortigen Verwaltungsgemeinschaft)
über den Hauptwanderweg Gehren-Großbreitenbach verbunden. Diese
guten Fremdenverkehrsanbindungen bieten neben der zentralen Lage zwischen
Rennsteig und Schwarzatal ebenfalls eine gute Voraussetzung für die
Weiterentwicklung des Fremdenverkehrs im Ort.
In der näheren Umgebung des Ortes laden eine ganze Anzahl herrlich
gelegener Ausflugsziele, ob nun zu Fuß oder per Ski, Rad, Kutsche,
Auto, Bus oder Bahn, zum Besuch ein; so der berühmte Rennsteig, der
"Lange Berg" mit Gaststätte, der "Dreiherrenstein", das "Amselheim"
bei Katzhütte, die Meuselbacher Kuppe, die Bergbahn, der Fröbelturm
bei Oberweißbach und das Schwarzatal. Sehenswerte Landschaft bietet
auch das nahegelegene Biosphärenreservat
Vessertal-Thüringer Wald um Frauenwald und Schmiedefeld am Rennsteig.
Und die weniger Ausflugsbegeisterten können bei traditionellen
Heimatfesten und Veranstaltungen wie z.B. dem "Thüringer Kräuter- und Olitätenmarkt mit Krönung der
Olitätenkönigin" (jeweils Mitte August) einem Volksfest mit mittlerweile thüringenweiter Ausstrahlung,
dem von der Feuerwehr Großbreitenbach alljährlich in der 1. Septemberhälfte
ausgerichteten Feuerwehrfest den Sonnenwendfeuern, dem Faschingsauftakt mit Umzug zum 11.11. und Veranstaltungen
in der "Faschingssaison", dem Altstadtfest auf dem Zwiebelmarkt, Tanzboden- und Waldfest sowie zahlreiche weitere Veranstaltungen der hiesigen Vereine und Konzerten in der Trinitatis-Kirche Freude und Entspannung finden.
Zur Landgemeinde gehören außerdem die Ortsteile:
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/ Fragen zur Seite bitte an
Wolfgang Erdtmann!
Anfragen zu Großbreitenbach und Umgebung bitte an:
Fremdenverkehrs-Information, Myliusstraße
6, 98701 Großbreitenbach, Germany, Tel.: + 49 36781 41750